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Jugendgruppenkoordinator*in in Sachsen – wir suchen Dich!

RomaTrial e.V. sucht für das Modellprojekt „WIR SIND HIER! Bildungsprogramm gegen Antiziganismus“ zum 01. März 2022 in Sachsen eine*n

Jugendgruppenkoordinator*in (m/w/d) als externe Honorarkraft

(Umfang ca. 8 Stunden/Woche á 20,- EUR/Stunde brutto)

Die Position ist formell bis zum 31. Juli 2022 befristet, wird nach der Verabschiedung des neuen Bundeshaushalts bis zum 31.12.2022 verlängert und soll (nach Weiterbewilligung des Projekts) bis zum 31. Dezember 2024 fortbestehen.

Wer sind wir?

RomaTrial e.V. ist eine transkulturelle Selbstorganisation von Roma* und Nicht-Roma*, die sich gegen Antiziganismus einsetzt und die Stimmen von Roma* und Sinti* in der Gesellschaft stärken will. Neben der Bildungs- und Empowermentarbeit machen wir auch künstlerische Projekte, wie zum Beispiel das Roma-Filmfestival AKE DIKHEA? (roma-filmfestival.com) oder die 1. und 2. Roma-Biennale (roma-biennale.com), und wir engagieren uns auch auf der politischen Ebene für eine bessere Teilhabe.

Kurzbeschreibung des Projekts

WIR SIND HIER! ist ein Bildungsprojekt, das sich auf theoretischer wie auf praktischer Ebene gegen Rassismus gegen Sinti* und Roma* stark macht. Als Initiator möchte RomaTrial einen bundesweiten Vernetzungsprozess zwischen unterschiedlichen Akteur*innen anregen, die sich in der (außer-) schulischen Bildung gegen Antiziganismus und andere Formen der rassistischen Diskriminierung einsetzen.

Um einen Dialog zwischen Theorie und Praxis zu fördern, werden die theoretischen Erkenntnisse in Schulen und Jugendeinrichtungen in Form von Workshops, Seminaren oder kollegialem Austausch praktisch angewendet. Der geographische Fokus der praktischen Projektarbeit liegt dabei auf den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Sachsen.

Eine besondere Rolle kommt in diesem Prozess jugendlichen Roma* und Sinti* zu, die parallel zum bundesweiten Vernetzungsprozess unter Fachkräften in drei lokalen Gruppen in Berlin, Brandenburg und Sachsen ausgebildet werden, so dass sie als Peer-Trainer*innen selbst Workshops für junge Menschen durchführen können.

Deine Aufgaben als Jugendgruppenkooridnator*in:

  • Akquise von Jugendlichen und Gruppenbildung: Akquise von 5–7 jungen Roma*, Sinti* und ggf. Menschen mit Diskriminierungserfahrung (15–25 Jahre), die Interesse an einer Ausbildung als Peer-Trainer*innen gegen Antiziganismus haben. Dazu gehören Organisation von regelmäßigen Treffen, gemeinsamen Freizeitaktivitäten und die Lenkung des Gruppenbildungsprozesses, ggf. Kommunikation mit Eltern.
  • Begleitung der Ausbildung als Peer-Trainer*innen: Wenn die Gruppe steht, wird unser vorhandenes Ausbildungskonzept mit Deiner Unterstützung auf die Wünsche und Interessen der konkreten Jugendlichen angepasst, wir suchen zusammen geeignete Referent*innen aus und Du organisierst dann Workshops, bei denen die angehenden Peer-Trainer*innen z.B. Argumentationstraining, Anleitungsmethoden für verschiedene Gruppen oder auch Konfliktmanagement kennenlernen, und natürlich viel über die Geschichte und Gegenwart von Roma* und Sinti* und über Antiziganismus erfahren. Dazu gehören praktische Sachen, wie Suche nach einem geeignetem Raum, Koordination von allen Teilnehmenden und Besorgung von Snacks und Getränken, aber auch eine Begleitung und Nachbereitung der Workshops (Wiederholung der Inhalte und Methoden mit den Jugendlichen im Anschlusstreffen, Feedback von den Jugendlichen an die Projektkoordination).
  • Perspektivisch: Koordination des Einsatzes der Jugendlichen als Peer-Trainer*innen: Wenn die Peer-Trainer*innen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, wird es Deine Aufgabe sein, ihre eigenen Workshops zu organisieren – sprich Akquise von Schulen und Jugendeinrichtungen, Koordination der Termine, gemeinsame inhaltliche Vorbereitung konkreter Workshops, Unterstützung der Jugendlichen bei der An- und Abreise, ggf. Begleitung der Jugendlichen bei ihrem Einsatz.
  • Abstimmung mit Jugendgruppen in Berlin und Brandenburg

Dein Profil:

  • Wohnsitz in Sachsen
  • Gute Deutschkenntnisse, Kenntnisse einer der folgenden Sprache vom großen Vorteil: Romanes, Rumänisch, Bulgarisch, Serbisch/Kroatisch/Bosnisch
  • Mehrere Jahre Erfahrung in Jugend- und/oder Sozialen Arbeit und in antirassistischer Arbeit
  • Ausbildung im Bereich der Jugendarbeit, Sozialer Arbeit, Pädagogik oder Studium vorzugsweise im Bereich der Sozialwissenschaften, Pädagogik, oder verwandten geisteswissenschaftlichen Fächern von Vorteil
  • Hohes inhaltliches Interesse an Bekämpfung von Antiziganismus, Rassismus und anderen Formen der Diskriminierung, sowie deren Aufarbeitung in der Bildungsarbeit
  • Hohe Sensibilität für rassistische und diskriminierende Denk- und Verhaltensmuster, hohe Sozialkompetenz, interkulturelle Kompetenzen
  • Eine eigenständige und strukturierte Arbeitsweise sowie ein reflektiertes und sensibles Auftreten
  • Neugier, offene und ehrliche Kommunikation

Wir bieten:

  • Die Möglichkeit, ein zukunftweisendes, bundesländerübergreifendes Bildungsprojekt gegen Antiziganismus mit zu prägen und zu entwickeln
  • In einer freundlichen, aufgeschlossenen Gemeinschaft mit flachen Hierarchien zu arbeiten
  • Regelmäßige Teamsitzungen, kollegialer Austausch mit Jugendgruppen und Koordinator*innen in anderen Bundesländern
  • Individuell angepasste, familienfreundliche Arbeitsaufteilungen

Bewerbungsschluss: 20. Februar 2022

Insbesondere Bewerbungen von Frauen*, Romnja, Sintizzi und People of Color werden bei gleicher Eignung bevorzugt behandelt und sind im Hinblick auf die Diversität unseres Teams ausdrücklich erwünscht.

Bitte richtet eure Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse und Arbeitszeugnisse) und ggf. Fragen an den Projektleiter Alexander Rönisch in einer PDF-Datei an: al****************@ro*******.org .

Die Bewerbungsgespräche werden in wenigen Tagen nach dem Bewerbungsschluss online via zoom stattfinden.

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Unsere Peertrainer*innenausbildung

Was wie ein Zungenbrecher klingt und geschrieben wird, ist ein komplexes, ganzjähriges Programm für unsere Jugendlichen, in dem sie eine umfassende Ausbildung als Peertrainer*innen bekommen. Damit sie später in den Schulen und Jugendeinrichtungen ihren Peers zum Thema Antiziganismus Workshops anbieten können, müssen sie sich diese Skills in diesem jungen Alter aneignen. Es ist nicht nur wichtig, theoretisches und rechtliches Wissen zum Thema zu haben und verschiedene Diskriminierungsebenen kennenzulernen, sondern auch Softskills wie Argumentieren, Konfliktmanagen, Gruppenanmoderieren und -führen. Erkennung von Fakenews und Erlernen von Tools für eine erfolgreiche Kommunikation sind ebenfalls wichtige Bausteine der Peertrainer*innenausbildung. Darüber hinaus ist es uns wichtig, dass die angehenden Peer -Trainer*innen in der Ausbildung ihr Bildungstool ausbauen und bevor es „richtig losgeht“ viele Möglichkeiten zum Üben bekommen. Dementsprechend ist unsere Ausbildung nach vielen Gesprächen mit unseren Jugendlichen von einer Gruppe erfahrener Trainer*innen konzipiert.

Darauf sind wir sehr stolz!

In Zeiten der Pandemie haben wir erkannt, wie wichtig es ist, Onlineangebote für unsere Jugendgruppe zu schaffen. Daher haben wir uns schnell auf Online-Workshops umgestellt. Seit Oktober 2020 geben wir unsere Workshops ausschließlich online. Wir dürfen aber nicht aus den Augen verlieren, dass Online-Workshops eine gewisses Infrastruktur benötigen, wie z.B. Laptops und funktionierendes Internet. Denn einige Online-Tools, die gerne in den Online-Workshops verwendet werden, sind vom Handy oder Tablet aus nicht zu bedienen. Genauso wie im schulischen Bereich sehen wir das als ein großes Hindernis, um vernünftig an Onlineangeboten teilzunehmen. Für einige unserer Teilnehmenden haben wir die Möglichkeit geschaffen, dass sie manchmal die Infrastruktur unserer Büroräume nutzten. Manchmal haben wir sogar, um eine Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden, unsere Wohnungen für die einzelnen Teilnehmenden geöffnet. Wir sehen, wie engagiert unsere Jugendlichen in den Workshops sind, wie sie als Gruppe zusammenwachsen und wie Empowerment im wahrsten Sinne des Wortes vor unseren Augen geschieht. Dieses Engagement möchten wir als Team nicht in Stich lassen.

Trotz Pandemie kommen wir weiter mit den Workshops und die Jugendlichen freuen sich auf ihre eigenen Workshops, die ab dem kommenden Schuljahr 21/22 in jeglicher Form stattfinden können – online oder offline… am liebsten OFFLINE!

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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…

Die Tage sind kurz, das Wetter ist zu kalt. Es herrscht ’ne Pandemie, die diese dunkle Jahreszeit erschwert… aber nach der Adventszeit kommt Weihnachten und unser Team ist jung und motiviert. Die Jugendlichen möchten gerne etwas Kreatives auf die Beine stellen, das gleichzeitig auch Informationen liefert. Klingt voll nach unserem Bildungsprogramm!
Aus der Gruppe heraus ist ein Adventskalender gegen Antiziganismus entstanden, der jeden Tag ein Türchen öffnen lässt – von A bis Z. Die Kampagne, die zu ihrer Zeit ein Instagram-Hit wurde, kann unter dem folgenden Link angeschaut werden…diesmal sogar ohne auf den nächsten Tag zu warten zu müssen:

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Vernetzungsreise nach Dresden

Unser WSH-Projekt hat das Ziel, in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Sachsen aktiv zu sein und an diesen Standorten Jugendgruppen aufzustellen. Da die weltweite Pandemie zu Beginn unseres Projekts ausbrach, fehlten uns sehr lange die Möglichkeiten einer Reise in die anderen Bundesländer mit unserer Jugendgruppe, um zu sehen, mit welchen Kräften dort wir kooperieren können. Sobald das aber möglich war, sind wir mit der Jugendgruppe aus Berlin nach Dresden (18.-19. September 2020) gereist.
In Dresden trafen wir einige Roma-Jugendliche und Aktivist*innen und sprachen mit ihnen über unsere Ziele und Wünsche bezüglich des Projekts. Es waren lebendige Gespräche! Nebenbei konnten wir etwas von der wunderschönen Stadt Dresden sehen, was ein Bonuspunkt war. Wir freuen uns auf den Aufbau unserer Jugendgruppe in Sachsen sehr. Hoffentlich können wir weiterhin solche Reisen unternehmen, um die Vernetzung zwischen den Gruppen aufrecht zu erhalten.

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Theatervorstellung „Wir sind hier! Wo seid ihr?“

Im Jugendtreff Dosto in Bernau hat unsere Jugendgruppe aus Berlin im Rahmen der interkulturellen Woche eine Theaterperformance auf die Bühne gebracht, die wir später als Bildungstool in unser Projekt einbinden möchten. Nach intensiven Probenhaben die Jugendlichen mit unserem Vorstandsvorsitzenden und erfahrenen RegisseurHamze Bytyçi ein Stück konzipiert, in dem die Gruppe über ihre Diskriminierungserfahrungen spricht. Im Stück wird außerdem von dem ersten Romakongress vor 50 Jahren und von den dortigen Beschlüssen erzählt sowie die Kontinuität des Antiziganismus theatralisch aufgezeigt. Nach der Darbietung gab es eine Fragenrunde, in der die Jugendlichen über das Projekt und über die verschiedenen Lebensrealitäten von Roma sprachen.
Das Video zum Stück könnt ihr hier unten anschauen oder auch hier auf facebook.

Theaterperformance „Wir sind hier! Wo seid ihr?“ vom 12. September 2020
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Vernetzungstreffen in Eberswalde

Heute sind wir in Eberswalde – mit unserer tollen Jugendgruppe aus Berlin und mit Merle, die für unsere brandenburgische Gruppe zuständig ist. Hier haben wir uns mit zwei anderen Roma-Jugendlichen getroffen und über eine mögliche Jugendgruppe in Brandenburg gesprochen. Davor war ein solches Treffen aufgrund der Pandemie nicht möglich. Solange das Wetter mitmacht und kein Lockdown ist, möchten wir solche Vernetzungstreffen weiterhin organisieren. Am Besten spricht es sich nämlich face to face! In nächster Zeit wird es deutlicher, ob und wie wir unsere BrandenburgerJugendgruppe aufbauen. Falls du in Brandenburg lebst und interessierte junge Menschen mit Romani-Hintergrund oder mit rassistischen Diskriminierungserfahrungen kennst, die sich als Peer-Trainer*innen ausbilden lassen würden, um später in Bildungseinrichtungen von Antiziganismus berichten zu können, kontaktiere uns!