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Aktuelles Auszeichnung Berlin DE

WIR SIND HIER! auf dem 1. Platz beim Berliner Präventionspreis!

„Wegbereiter*innen für eine Gesellschaft, die auf Respekt, Gleichberechtigung und Zusammenhalt basiert“

Schauspieler und Jurymitglied Jonathan Kwesi Aikins

Die Landeskommission Berlin gegen Gewalt lud am 14. September 2023 zum 23. Berliner Präventionstag ins FEZ Berlin ein. Unter dem Motto „Gemeinsam STARK Berlin! – Gewaltprävention in Zeiten von Krisen“ wurden unter anderem auch soziale und kulturelle Projekte mit dem Berliner Präventionspreis geehrt, die sich besonders um die Gewaltprävention verdient gemacht haben. Ingo Siebert, Leiter der Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin gegen Gewalt überreichte uns und den anderen Preisträger*innen – das Projekt „Careleaving Stories“ sowie die Kompanie tanzfähig – den Präventionspreis im Rahmen einer feierlichen Verleihung, bei der auch unsere Peer-Trainerin Estera zu Wort kam:

„Sinti* und Roma* in Deutschland und anderswo sind von Gewalt in besonderem Maße betroffen und es gibt eine Jahrhunderte alte Geschichte von Gewalt, die ihnen angetan wurde. Sei es durch Vertreibung, Ermordung, Zwangssterilisation oder aber durch Ignoranz, Nicht- Anerkennung oder durch negative Stereotype. In unserer Arbeit bieten wir jungen Sinti* und Roma* einen sicheren Rahmen um sich auszuprobieren und auf kreative Art gegen diese Gewalt zu kämpfen.“

1. Platz durch Juryentscheid

Die Jury, bestehend aus Musikerin Sookee, Schauspieler Jonathan Kwesi Aikins und Schriftsteller Jayrôme C. Robinet, zeichnet WIR SIND HIER! mit dem 1. Platz aus. In seiner Laudation begründet Jonathan Kwesi Aikins diese Entscheidung: „Ihr sprecht nicht nur über Missstände, drängende gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Verdrängung, sondern enthüllt sie mit Kunst und Kreativität und werdet so zu einem Vorbild für eine inklusive Zivilisation. Eure Arbeit offenbart Lücken und motiviert so zur Veränderung. […] Ihr seid Wegbereiter*innen für eine Gesellschaft, die auf Respekt, Gleichberechtigung und Zusammenhalt basiert. Danke“

Einen Teil des Preisgeldes wollen wir dem Verein Jugendliche ohne Grenzen e. V. für ihre unermüdliche Arbeit für die Umsetzung der UNO-Kinderrechte und ein Bleiberecht für alle spenden. Denn durch Sammelabschiebungen werden Kinder von ihren Eltern getrennt oder auch kranke Menschen in die ärmsten Länder Europas abgeschoben, in denen die Situation besonders für Roma* alles andere als “sicher” ist. Auch eine Form von Gewalt, gegen die wir uns engagieren möchten.

Dank an Förderer und Mitstreitende

Wir danken unseren Förderern, dem Programm „Demokratie leben!“ des BMFSFJ sowie dem „Partizipations- und Integrationsprogramm“ der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung. Das Forumtheaterstück WIR SIND HIER! entstand in Kooperation mit der Theaterwerkstatt Kuringa e. V., der Film „Amaro Filmos“ entstand in Kooperation mit Gangway e. V., Team Friedrichshain. Wir danken für die vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit und gratulieren auch unseren Partner*innen!

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„Unsere Vision – Unser Planet!“ – WIR SIND HIER! beim 3. NDO Jugendkongress


Anfang Juni 2023 waren wir bereits zum dritten Mal in Folge zum NDO Jugendkongress (JuKo) eingeladen. Dieses Jahr stand der JuKo unter dem Motto „Unsere Vision – Unser Planet!“ und es drehte sich alles um die Frage „Was ist Klimagerechtigkeit?“. Unter anderem haben wir über Teilhabe und Zugang zu politischen Räumen, Mobilität, Klimaneutralität, Patriarchat, Intersektionalität, Militarisierung, Globalen Süden, Rohstoffe, neue Technologien, Rassismus, soziale Gerechtigkeit und Kolonialismus diskutiert.

Photos: Alexander Rönisch


Gerade Menschen im Globalen Süden sind besonders vom Klimawandel betroffen und kommen kaum in aktuellen Diskussion vor.

”Wetterchaos, Hitzewellen, Stürme. Gerade für Minderheiten sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders schlimm.”

Statement von WIR SIND HIER!


Auf dem diesjährigen JuKo haben wir spannende Workshops besucht und gemeinsam nach alternativen Lösungen gesucht. Neben den Inhalten war es wieder schön, alte und neue Bekannte aus dem gesamten Bundesgebiet zu treffen.
Es war immer wieder bereichernd und empowernd die anderen Jugendgruppen zu treffen und gemeinsam unsere Stimme zu erheben.


Unsere diesjährige Zusammenkunft hat uns noch sensibler für die Ungerechtigkeiten im Kontext von globaler Erwärmung gemacht und einen weiteren Schub an neuen Kräften freigesetzt.

„Eine klimagerechte Gesellschaft ist eine sozialgerechte Gesellschaft!“

Weiteres Zitat von einer teilnehmenden Person des JuKo

Wir bedanken uns recht herzlich an das tolle NDO JuKo Team und an die Jugendgruppen von Jugendliche ohne Grenzen, Lichter der Großstadt, ADNA und Curly Culture.

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„Jugendliche ohne Grenzen“ zeichnet WIR SIND HIER! mit dem „Initiativenpreis des Jahres 2023“ aus

Gala-Abend mit Preisverleihung am 16. Juni 2023 um 18 Uhr im Berliner GRIPS Podewil

Anlässlich der „Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder – Innenministerkonferenz (IMK)“ veranstaltete die gemeinnützige Organisation „Jugendliche ohne Grenzen“ auch 2023 einen alternativen Gala-Abend für die Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

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Seit 2005 organisiert „Jugendliche ohne Grenzen“ parallel zu den Innenminister*innen-Konferenzen Gegenkonferenzen mit jungen Geflüchteten, die sich für Bleiberecht sowie bessere Bildungs- und Lebensbedingungen einsetzen. Im Rahmen des Gala-Abends werden traditionell der Initiativenpreis für ehrenamtliches Engagement verliehen und der*die Innenminister*in zur*zum sogenannten Abschiebeminister*in gewählt, der*die im vorangegangenen Jahr durch eine besonders rücksichtslose Abschiebungspolitik aufgefallen ist.

Stellvertretend für alle Vereinigungen und Einzelpersonen, die sich tagtäglich in ihrer Umgebung für ihre Mitmenschen, Nachbar*innen und Mitschüler*innen einsetzen, wurden 2023 WIR SIND HIER! sowie die Geflüchteten-Initiative Break Isolation mit dem Initiativenpreis von „Jugendliche ohne Grenzen“ ausgezeichnet.

Die Arbeit von „Jugendliche ohne Grenzen“ ist ein Vorbild für uns und wir sind zu 100 Prozent solidarisch. Wir sind mehr als Roma* und Geflüchtete, wir sind junge Menschen und uns gehört die Welt. Deshalb machen wir weiter, sind laut und unbequem. Danke „Jugendliche ohne Grenzen“ für die tolle Auszeichnung!

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Neue Termine für das Forum-Theaterstück „WIR SIND HIER!“

Zwischen Mai und Juli werden das Forum-Theater-Stück WIR SIND HIER! sowie der Film „Amaro Filmos“ mehrmals in Berlin, Brandenburg und Sachsen gezeigt. Wir laden herzlich dazu ein und freuen uns, wenn Sie unsere Einladung mit Ihren Kolleg*innen und Freund*innen teilen!

  • Von: Christoph Leucht, David Paraschiv, Estera Elisa Paraschiv, Estera Sara Stan, Naomi Stan
  • Mit: Leszek Avraj, Gino Avraj, Daniel Hromyko, Elisei Nedelcu, David Paraschiv, Estera Sara Stan, Alina Zarafu
  • Regie: Christoph Leucht
  • Audio/Videotechnik: Christoph Leucht

Termine:

Montag, 22.05., 20.00 Uhr
Monbijou-Theater
Monbijoustraße 3B, 10117 Berlin

Eintritt 6€, Karten gibt es vor Ort.

Am 22.05. eröffnet die WIR SIND HIER! Gruppe mit einem Auftritt im Monbijou-Theater die Open-Air-Sommer-Spielzeit. Damit spielen wir zum ersten Mal unter freiem Himmel – um 20:00 Uhr geht es los!

Samstag, 27.05., 20.00 Uhr
Ost-Passage Theater
Konradstr. 27, 04315 Leipzig

Karten reservieren

Noch in der gleichen Woche, am 27.05., tritt die Jugendgruppe in Leipzig auf. Wir freuen uns schon total auf Sachsen und aufs engagierte Publikum vor Ort!

Samstag, 17.06., 17.00 Uhr
Grüner Salon der Volksbühne
Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin

Karten reservieren

Im Juni geht es dann in Berlin im Grünen Salon weiter – und zwar als Teil des Jugendaustausches, zu dem das Minderheitensekretariat und das Niederdeutschsekretariat Angehörige der friesischen Volksgruppe, der dänischen Minderheit, Lausitzer Sorben, der Deutschen Sinti und Roma und der Sprechergruppe Niederdeutsch vom 15. bis 18. Juni nach Berlin einladen. Weitere Infos zum Jugendaustausch finden Sie unten!

Mehr Informationen zum Theaterstück gibt es hier.

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    Filmpremiere von „Amaro Filmos – Wir Sind Hier!“

    „Natürlich können Frauen auch Gangster sein!“

    In „Amaro Filmos“ (auf Romanes „Unser Film“) geben junge Roma* aus Berlin einen Einblick in ihr Leben und in ihre Gedankenwelt. Mit Humor und Selbstbewusstsein beantworten die Protagonist*innen die Fragen: Wie sehen wir uns? Wie werden wir von anderen gesehen? Und was bewegt uns? Der partizipativ entwickelte Dokumentarfilm beleuchtet nicht nur die Träume, Zukunftswünsche und Rollenbilder einer Generation, sondern auch brennende gesellschaftliche Probleme: Rassismus, Gentrifizierung und die damit einhergehende räumliche Verdrängung einer ganzen Community.

    Amaro Filmos – Wir sind hier!
    (Deutschland, 2022, 45 Minuten)

    Premiere-Termine und Tickets:
    20.01.2023 (Premiere) | 21. 01. | 03.02. | 23.02. || 18:30

    Für weitere Termine in Berlin, Brandenburg und Sachsen für die und Links zu den Tickets bitte hier klicken.

    Grüner Salon der Volksbühne
    am Rosa-Luxemburg-Platz | 10178 Berlin
    Weitere Vorstellungen in Berlin, Brandenburg und Sachsen geplant

    Pressemappe: Download

    Etwa zehn Jahre lang lebten viele Familien aus einer rumänischen Roma*-Gemeinschaft in einem Wohnblock in Berlin-Friedrichshain. Die Filmprotagonist*innen erlebten ihr Haus als einen Ort des Zusammenhalts und der ersten Freundschaften, aber auch als einen Schauplatz von Diskriminierung bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt. Ab Anfang 2022 standen viele der Mieter*innen aufgrund von Immobilienspekulation vor der drohenden Wohnungslosigkeit. Im November des Jahres zog die letzte Familie aus. In „Amaro Filmos“ zeigen vor allem junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und lautstark ihren Platz in der Gesellschaft einfordern – ganz nach dem Motto: Wir sind hier! Durch Redebeiträge auf Demos, durch Forumtheater, Workshops gegen Antiziganismus und Empowermentarbeit verschaffen sie sich Gehör und gestalten aktiv die Gesellschaft mit. Der Film feiert am 20. Januar 2023 in Anwesenheit des Filmteams und der Protagonist*innen seine Uraufführung im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Vorstellungen in Brandenburg und Sachsen werden folgen. Als Begleitprogramm werden Podiumsdiskussionen und Antiziganismus-Workshops angeboten.

    Regie, Kamera und Schnitt:
    Olad Aden

    Eine Koproduktion von:
    RomaTrial e.V. &
    Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V.

    Von und mit:
    Elisejo | Elisei | Samson | Larissa | Marcel
    | Lulu | Samuel | Neno | Milena | Estera Sara |
    David | Elisa | Daniel | Ali
    und vielen anderen mehr

    Mix & Master:
    IT’SWHY

    Musik:
    Salomon Ape | Boga | It’s Why | Gigo Flow und Pyranja („Mensch gleich Mensch“ GangwayBeatz vol. 2)

    Der Film entstand in Kooperation mit dem Filmemacher, Fotografen und Sozialarbeiter Olad Aden, dem Friedrichshainer Streetwork-Team von Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und der Berliner Roma*-Selbstorganisation RomaTrial e.V. Er ist Teil des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und aus den Mitteln des Berliner Partizipations- und Integrationsprogramms.

    Olad Aden ist ein African-German-American, Straßensozialarbeiter, Fotograf und Filmemacher, der in Berlin lebt. Er hat eine Reihe von Jugendaustauschprogrammen initiiert, wie z.B. „The BronxBerlinConnection“. In den letzten fünf Jahren hat er zusammen mit einer Gruppe aus Sozialarbeitenden und Künstler*innen das Projekt ZwischenWelten in der JSA Berlin ausgeführt. Zudem hat er verschiedene kulturelle Projekte ko-kuratiert. Sein Film „The BronxBerlinConnection“ von 2019 wurde für mehrere Filmfestivals nominiert und beim Hip Hop Filmfestival in Rom ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Dokumentarfilm „In den Straßen von Berlin“ über den Beginn und die Entwicklung der Straßensozialarbeit in Berlin. https://www.oladaden.com/ IG: @olad_aden
    Gangway e.V. – das ist seit über 30 Jahren Straßensozialarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen in Berlin. Die 23 Teams orientieren sich an den Bedarfen und Interessen der Menschen, die vom Hilfesystem nicht mehr erreicht werden bzw. werden wollen. Dabei setzen sie sich zusammen mit den Betroffenen z.B. für bessere strukturelle Rahmenbedinungen ein, bieten verschiedene Projekte im öffentlichen Raum an und unterstützen in jeglichen Bereichen ohne Bedingungen zu stellen – stets mit dem Ziel, passgenaue Angebote für die Menschen zu ermöglichen, mit denen sie arbeiten. https://gangway.de/ IG: @Gangway_ev
    RomaTrial e.V. – Die mehrfach ausgezeichnete transkulturelle Roma Selbstorganisation RomaTrial macht Film- und Kunstfestivals, kulturelle und politische Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene, kreative Theater- und Filmprojekte, Sommerschulen sowie Seminare gegen Antiziganismus mit dem Ziel, die komplexen Problematiken des Antiziganismus in die Köpfe der Gesellschaft zu bringen. 2022 feierte RomaTrial 10-jähriges Bestehen. http://romatrial.org/ IG: @romatrial

    WIR SIND HIER! Bildungsprogramm gegen Antiziganismus – ist ein Projekt von RomaTrial und bildet in Berlin, Brandenburg und Sachsen junge Roma*, aber auch andere, von rassistischer und intersektionaler Diskriminierung betroffene Jugendliche zu Peer-Trainer*innen gegen Antiziganismus aus. Gemeinsam entwickeln sie Bildungstools zur Sensibilisierung in Bezug auf Antiziganismus. Weitere Informationen unter https://wer-ist-hier.de/ @wirsindhier_berlin @doktor_ali_romatrial

    Pressekontakt:
    Sarah Rosenau | sarah.rosenau@romatrial.org | (030) 99 00 82 14

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    Historischer Meilenstein: Erste Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur Vermittlung der Geschichte und Gegenwart von Sinti* und Roma* in der Schule

    Am 12.12.2022 wird die „Gemeinsame Erklärung der Kultusministerkonferenz mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und dem Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas zur Vermittlung der Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma in der Schule“ unterschrieben.

    Veronika Patočková, Mitbegründerin und Vorstandsmitglied von RomaTrial e.V. sowie wissenschaftliche Co-Leiterin des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“, hat die Erklärung im Namen des Bündnisses unterschrieben. Für den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat der Vorsitzende, Romani Rose, unterschrieben, für die Kultusministerkonferenz die aktuelle Präsidentin, Ministerin Karin Prien. Jana Mechelhoff-Herezi, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin der Erinnerung an Sintiund Roma bei der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die ebenfalls für das Bündnis hätte unterzeichnen sollen, konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen.

    Das Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas, ein 2015 durch RomaTrial und die Stiftung Denkmal ins Leben gerufener Zusammenschluss von Zivilgesellschaft und Selbstorganisationen von Sinti* und Roma*, begrüßt als Initiator die heute unterzeichneten Bildungsempfehlungen. Es betrachtet sie als großen Erfolg seines Wirkens und vor allem als einen ersten großen Meilenstein auf dem Weg zur besseren Bildung über die Geschichte und Gegenwart von Roma und Sinti. Das Bündnis erhofft, dass diese Empfehlungen möglichst bald verpflichtend in den Lehrplänen und der Lehrpraxis der Bundesrepublik umgesetzt werden. Das Bündnis regt an, dass ihre Anwendung im Sinne der Nachhaltigkeit regelmäßig durch die KMK überprüft wird.

    as Ziel dieser gemeinsamen Erklärung ist, dass Sinti* und Roma* als Angehörige der deutschen und europäischen Gesellschaften, als integraler Teil der deutschen und europäischen Geschichte und Kulturgeschichte im Schulunterricht thematisiert werden. Die Geschichte der Sinti und Roma darf nicht ausschließlich als eine der Ausgrenzung und der Verfolgung behandelt werden. Es ist wichtig, auf die kulturellen und politischen Beiträge einzugehen, auch in ihrer Bedeutung für die Demokratiegeschichte Deutschlands. Von zentraler Bedeutung ist die Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus – weswegen die Verfasser*innen anstreben, dazu eine gesonderte Empfehlung zu erarbeiten.

    Zu den wichtigsten empfohlenen Maßnahmen der Bildungsverwaltung und der Bildungspolitik gehören:

    • Ergänzungen zu bzw. Konkretisierungen von Lehrplänen aller Schulstufen und Schulformen, um die Geschichte und Gegenwart von Sinti* und Roma* in der schulischen Bildung zu verankern und damit das Thema prüfungsrelevant zu machen,
    • die Vermittlung von Wissen über die Geschichte und Gegenwart von Sinti* und Roma* aus antiziganismuskritischer Perspektive in der Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte,
    • Sensibilisierung von Schulleitungen für die Bedeutung dieses Themas,
    • Verankerung des Themas in den Programmen der staatlichen Fortbildungsinstitute, auch in Zusammenarbeit mit Fortbildungsangeboten der Zivilgesellschaft und der Hochschulen,
    • Ermutigung von Schulbuchverlagen und Autor*innen anderer Bildungsmedien, ihre bisherigen Beiträge zum Thema einer kritischen Analyse zu unterziehen, auf Quantität und Qualität hin zu überprüfen und für Neuauflagen entsprechend aufzubereiten.

      Die folgenden Empfehlungen sollen direkt in den Schulen umgesetzt werden:
    • Behandlung der Geschichte und Kulturen von Sinti* und Roma* im Unterricht – etwa in Fächern der historisch-politischen Bildung sowie im Religions- und Ethikunterricht, aber auch in sprachlichen, literarischen und künstlerischen Fächern,
    • Begegnungen mit Perspektiven von Sinti* und Roma, Aufbau von Begegnungsprogrammen, Einladungen von Sinti und Roma* als Expert*innen in den Unterricht sowie für Fortbildungen,
    • Einbeziehen von Angehörigen der Minderheit, ihren Selbstorganisationen und Netzwerken als kompetente Partner*innen bei der Behandlung des Themas im Unterricht,
    • Besuche von außerschulischen Lernorten Begegnungsorten, Dokumentationszentren, Archiven, Ausstellungen, Museen und Gedenkstätten.

    Wir begrüßen den Abschluss der Gemeinsamen Erklärung ausdrücklich und hoffen, dass sie zur Schließung einer gravierenden Bildungslücke in Deutschland beiträgt.
    Die Erklärung ist hier in voller Länge zu finden: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2022/2022-12-12_gem-Erklaerung-Sinti-Roma.pdf

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    Veranstaltungen: Ausblick für November und Dezember

    Hier findet ihr einen kleinen Ausblick über unsere Veranstaltungen in November und Dezember. Darunter ist die Theaterpremiere von Esteras (WIR SIND HIER!-Theatergruppe) eigenem Stück samt einem Ersatztermin am Tag darauf, ein weiterer Termin für WIR SIND HIER!-Forumtheater und nicht zuletzt zwei Termine für unsere WIR SIND HIER!-Partys! Details findet ihr auf den verlinkten Seiten vom Grünem Salon. Bis demnächst!

    ERZÄHLUNGEN. ZWEI WELTEN.
    24.11., 19:30
    Uraufführung vom Theaterstück “Erzählungen. Zwei Welten” + Publikumsgespräch

    25.11., 19:30
    Wiederholung “Erzählungen. Zwei Welten”

    In ihrem Theaterregie-Debüt lässt die junge Romni Estera Sara Stan zwei Gefühle zum Ausdruck kommen, die nicht ausdrücken können, wie sie sich fühlen. Sie verortet sie in zwei Welten: in der Welt der Träume und in der Welt der Gedanken. Von Herzrasen bis Herzstillstand.

    25.11., 21:00
    WIR SIND HIER Party!

    „WIR SIND HIER!“ ist nicht nur der Name unserer Gruppe junger Roma* aus Berlin, sondern Programm: Wir machen Geschichte in ganz Deutschland und darüber hinaus. Dazu gehören nicht nur Theater, Workshops, Filme und Demos – wir haben auch Bock, Partys für euch zu schmeißen, und war mit viel Glamour und Schickeria im Grünen Salon der Volksbühne!

    Also WO SEID IHR? Wartet nicht und kommt dazu, lasst uns gemeinsam feiern und tanzen. Aufgelegt wird ein heißer Mix aus aktuellen Hits – egal ob aus Rumänien und dem Balkan, Deutschland oder dem Rest Europas. Dress code: VIP!

    Mehr Informationen.

    04.12., 18:30
    WIR SIND HIER! Forumtheater

    Ein interaktives Theaterstück mit Forum im Anschluss. Ein Forumtheaterstück der Jugendgruppe WIR SIND HIER! über Verfolgung, Zurückweisung und Unterdrückung von Roma* in Deutschland. Nach einer sehr späten Anerkennung des Holocaust an Roma* und Sinti* gibt es wieder rassistische Anschläge und das Holocaust-Denkmal soll wegen einer neuen S-Bahn-Linie teilweise zerstört werden. Genug ist genug! Sollen wir eine Roma-Armee gründen, brauchen Roma einen eigenen Staat oder was können wir tun, um Rassismus und Unterdrückung von Roma* und Sinti* zu stoppen? Mehr Informationen.

    16.12., 21:00
    WIR SIND HIER! Party

    „WIR SIND HIER!“ ist nicht nur der Name unserer Gruppe junger Roma* aus Berlin, sondern Programm: Wir machen Geschichte in ganz Deutschland und darüber hinaus. Dazu gehören nicht nur Theater, Workshops, Filme und Demos – wir haben auch Bock, Partys für euch zu schmeißen, und war mit viel Glamour und Schickeria im Grünen Salon der Volksbühne!

    Also WO SEID IHR? Wartet nicht und kommt dazu, lasst uns gemeinsam feiern und tanzen. Aufgelegt wird ein heißer Mix aus aktuellen Hits – egal ob aus Rumänien und dem Balkan, Deutschland oder dem Rest Europas. Dress code: VIP!

    Mehr Informationen.

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    WIR SIND HIER! beim Festakt – Zehn Jahre Sinti und Roma Denkmal

    Zehn Jahre Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.

    Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma luden am Montag, den 24. Oktober 2022, um 11 Uhr zum Festakt anlässlich des zehnten Jahrestages der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit und zur Eröffnung der ergänzenden Freiluftausstellung ein.

    v.l.n.r.: Petra Pau, Estera Sara Stan, Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender, Elisei Ezechel Nedelcu, David Paraschiv; Foto: Alexander Rönisch
    v.l.n.r.: Petra Pau, Estera Sara Stan, Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender, Elisei Ezechel Nedelcu, David Paraschiv; Foto: Alexander Rönisch

    Aufklärung über Antiziganismus ist ein Fulltime-Job.

    Unsere Peer-Trainer*innen übergaben während dieses besonderen Anlasses die neue Freiluftausstellung an die Öffentlichkeit. Aufklärung über Antiziganismus ist ein Fulltime-Job: Estera Sara Stan, David Paraschiv und -mit seinem ersten öffentlichen Auftritt- Elisei-Ezechel Nedelcu ergreifen die Gelegenheit dafür nicht nur bei Workshops in Schulen und Jugendclubs, sondern auch im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der zuvor in einer Rede den ermordeten Sinti und Roma Europas gedacht und die generationsübergreifende Bedeutung des Denkmals hervorgehoben hatte.

    Es sprachen weiterhin der Holocaust-Überlebende, Bürgerrechtler und Florist Zoni Weisz, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma Romani Rose und Irina Spataru, Vertreterin der Jugendgedenkinitiative „Dikh He Na Bister“, Internationales Roma-Jugendnetzwerk „ternYpe“. Abschließend wurden am Wasserbecken des Denkmals Blumen niedergelegt.

    Wir freuen uns, dass wir bei diesem festlichen Ereignis dabei sein und einen Beitrag leisten konnten!

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    Workshop: Unbekannt macht unbeliebt? Fremd- und Selbstbilder von Sinti* und Roma*.

    Online-Workshop zum Thema Rassismus gegen Sinti* und Roma*.
    Für Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte
    Verschiedene Terminoptionen im November 2022.

    Das WIR-SIND HIER! Projekt und lädt Sie recht herzlich zu unserer Online-Workshopreihe im November 2022 ein.

    Wir möchten einen Einstieg in das Thema Antiziganismus / Rassismus gegen Sinti und Roma anbieten und mit Ihnen in Austausch kommen.

    In zwei bis drei Stunden geben wir einen kurzen inhaltlichen Überblick über die Geschichte und die Lebensrealitäten von Sinti* und Roma*. Es gibt Videos, kurze Inputs, Spiele und viel Raum für Fragen und Austausch. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

    Dieser Workshop unterstützt Lehrkräfte dabei, Sicherheit in diesem Themenbereich zu gewinnen, Inspiration zum Einbinden des Themas in den Unterricht zu finden und Antiziganismus im Klassenraum ggf. zu erkennen und darauf zu reagieren.

    „Ich sage immer: Unbekannt macht unbeliebt.“

    Zoni Weisz
    Die Frist für die Anmeldung ist der 31. Oktober 2022.

    Folgende mögliche Termine stehen zur Auswahl:
    Dienstag, 8. November, 14:00 – 17:00
    Donnerstag, 17. November, 10:00 – 13:00
    Dienstag, 22. November, 14:00 – 17:00

    Ihre Anmeldungen und Anfragen für mehr Informationen richten Sie bitte an Merle Weißbach. Im Anhang finden Sie noch unsere Projektbroschüre.

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    WIR SIND HIER! bei DEGANE! K.NOW YOUTH! Bundesjugendkongress

    WIR SIND HIER! zum zweiten Bundesjugendkongress DEGANE! K.NOW YOUTH! der neuen deutschen organisationen eingeladen.

    Im Gespräch mit Alexander Rönisch, „WIR SIND HIER!“ Projektleiter

    Am 17. und 18. September diskutieren unsere Peertrainer*innen als eine von insgesamt fünf Jugendgruppen beim Bundesjugendkongress der ndo über ihre Forderungen, Wünsche und Zukunftsvorstellungen. Moderiert von Malcolm Ohanwe soll es an zwei Tagen mit spannenden Workshops, Talks, Open Spaces und Stages um DIE Themen gehen, die die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 bewegen.


    Aus diesem Anlass spricht Projektleiter Alexander Rönisch im aktuellen Newsletter der neuen deutschen organisationen über die Arbeit des WIR SIND HIER!-Bildungsprojekts gegen Antiziganismus. Hier geht es zum vollständigen Interview.

    Akademisierte Antidiskriminierungsarbeit zum Beispiel erreicht nur ganz bestimmte Zielgruppen, oft mit hohen Bildungsabschlüssen, und schließt viele andere aus. Da wollen wir die Themen runterbrechen, damit es inklusiver ist. 

     Alexander Rönisch, „WIR SIND HIER!“ Projektleiter