Virtuelle Gedenkstättenarbeit / Lety

Für unser neuestes Bildungstool nutzen wir die virtuelle Realität. Dank einer VR-Brille kann das Konzentrationslager Lety virtuell besucht werden. Das KZ Lety lag im heutigen Tschechien und diente zwischen 1942 und 1943 zur Internierung von Roma* und Sinti*. Etwa 1.300 Männer, Frauen und Kinder wurden dort gefangen gehalten. 326 Menschen, die meisten davon Kinder, überlebten die grausamen Bedingungen nicht. 1943 wurden die meisten Häftlinge nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Der Ort steht symbolisch für den ignoranten Umgang der tschechoslowakischen Gesellschaft mit der Geschichte: In den 1970er Jahren baute die Regierung auf dem Gelände des ehemaligen KZ eine Schweinemastanlage, die erst 2018 geschlossen wurde.

In der virtuellen Realität kann jede*r Workshop-Teilnehmende das Lager für etwa fünf Minuten besichtigen. Den virtuellen Rundgang ergänzen historische Bilder des Lagers und Informationstafeln zur Lebensrealität der im Lager inhaftierten Menschen. Der VR-Workshop eignet sich sowohl für junge Menschen ab der 9. Klasse als auch für pädagogische Fachkräfte.

Der virtuelle Besuch wird stets von erwachsenen Referent*innen ausführlich vorbereitet und pädagogisch eng begleitet. Im Fokus der pädagogischen Arbeit steht dabei neben dem breiteren historischen Kontext der Verfolgung der Sinti* und Roma* auch die Auseinandersetzung mit widerständigen Biografien der ehemaligen Gefangenen und mit Roma* und Sinti* als aktiven, handelnden Subjekten während der NS-Zeit.

Es wird vorausgesetzt, dass die Teilnehmenden bereits allgemeine Grundkenntnisse der NS-Geschichte mitbringen.


Die Einführung des VR-Sets in unser Bildungstools-Portfolio wurde ermöglicht durch die Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Unser Kooperationspartner ist romea.cz.